die GINSBURG
Verein zur Erhaltung der Ginsburg e.V.

Ausstellung

Die Inszenierung stellt die Ginsburg in den Mittelpunkt und lässt sie ihre Geschichte(n) erzählen. Durch die Begegnung mit Personen, die als Silhouetten auftauchen, wird die Geschichte erzählt und persönlich greifbar.

Museumspädagogischer Ansatz

Durch die direkte Ansprache und Fragestellungen werden die Besucher*innen einbezogen. Interaktive Elemente laden zum Entdecken ein. Das 2-Sinne-Prinzip ist bei der Vermittlung handlungsleitend.

Turm der Ginsburg

Die Wände und der Boden werden als Projektionsflächen genutzt und können somit
platzsparend inszeniert werden. Die Exponate erzählen ihre Geschichten, indem sie im
Zusammenhang mit Grafiken, Silhouetten in ‚sichtbare Erinnerungen‘ kontextualisiert werden.

Außenbereich der Ginsburg

Im Außenbereich werden die übergeordneten Themen: Heimat, Kultur, Umwelt und die Geschichte der Ginsburg, kurz und übersichtlich inszeniert. Die Besucher*innen betreten das Gelände rund um die Ginsburg und verschaffen sich an dem Tastmodell einen Überblick über das Gelände. Von hier aus werden die Besucher*innen von dem Cut-Out-Aufstellern / Silhouetten aus (Corten-)Stahl zur Burg hin angezogen.

Wechselausstellung Pavillon

Multifunktionale Ausstellungskörper bieten die Möglichkeit bei Bedarf Audiostationen mit Einhandhörerneinhängen zu können, um
O-Töne abzuspielen oder auch kleine Bildschirme, um Videoinhalte zu zeigen. Die Ausstellungsmöbel können flexibel als einzelne Stationen oder auch als
Raum-im-Raum System zusammengestellt werden.

Ginsburg – Baugeschichte

Wilhelm von Oranien

Wilhelm von Oranien und die niederländische Unabhängigkeit Die Ginsburg ist ein wichtiger Ort auf dem Weg zur Unabhängigkeit der Niederlande 1581. Wilhelm von Oranien wird 1533 als Sohn des Grafen von Nassau-Dillenburg geboren und erbt 1544 von seinem Vetter das provenzalische Fürstentum Orange. Als Hochadliger wird er Statthalter der Niederlande, gerät in Konfl ikt mit der spanischen Herrschaft und fl ieht 1567 in seinen Geburtsort Dillenburg. Vom 31. März bis 2. April 1568 ist er mit seinen drei Brüdern auf der Ginsburg. Hier bereiten sie eine Geheimkonferenz vor, die der Kampfvorbereitung für die Unabhängigkeit der Niederlande dient. Im Mai 1568 beginnt der Krieg gegen die spanische Herrschaft. Wilhelm muss zunächst militärische Niederlagen einstecken und fl ieht erneut nach Dillenburg. Er fi ndet große fi nanzielle und politische Unterstützung und stellt bis 1572 ein neues Heer auf. Von der Ginsburg zieht er erneut in den Krieg. Mit der Unabhängigkeit 1581 ist der Krieg nicht beendet. Wilhelm wird 1584 bei einem Anschlag ermordet. Der Spanisch-Niederländische Krieg wird zum Achtzigjährigen Krieg, der sich mit dem seit 1618 geführten Dreißigjährigen Krieg überlagert. Beide Kriege enden 1648 mit dem Westfälischen Frieden

Das Siegerland und Oranien-Nassau

Mit Wilhelm I. und seinem Kampf um die Unabhängigkeit der Niederlande entstehen Verbindungen zwischen dem Siegerland und dem Haus Oranien-Nassau. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen wird Generalgouverneur in Niederländisch-Brasilien und Stifter des Krönchens auf der Nicolaikirche in Siegen. Heute ist die Ginsburg auch eine deutsch-niederländische Gedenkstätte.

Eisen und Holz

Erze aus dem Boden zu holen und aus ihnen mit Holzkohle Eisen zu gewinnen und weiterzuverarbeiten, bringt dem Siegerland für viele Jahrhunderte wirtschaftlichen Erfolg. Die Gruben Stahlberg und Altenberg sind Standorte mit einer langen Tradition. Der Bergbau und die Eisenhütten betreiben jedoch auch Raubbau an den umliegenden Wäldern.
Niederwälder dominieren die Landschaft. Sie sind die Grundlage der Hauberge, einer frühen nachhaltigen Wirtschaftsform. Ihnen folgen Fichtenwälder als Monokulturen, die heute zur Klimaanpassung von Mischwäldern abgelöst werden.

Handel und Grenzen

Die Ginsburg liegt im Nordosten des ehemals nassauischen Territoriums. Sie ist mit den Grenzsteinen und den Landhecken Teil der Grenzsicherung zum Erzbistum Köln und zur Grafschaft Wittgenstein.

In unmittelbarer Nähe zur Burg führen seit Jahrhunderten Handelswege vorbei. Der Warentransport ist lange Zeit sehr langsam und beschleunigt sich erst in den vergangenen 200 Jahren. Erst erhöhen der preußische befestigte Straßenbau die Geschwindigkeit, dann der Eisenbahnbau – auch durch einen Tunnel (Schlossbergtunnel) unter der Ginsburg.

Natur und Kultur

Mit dem Rückzug der Montanindustrie erhalten Natur und Kultur einen höheren Stellenwert. Der Rothaarsteig und die Ginsberger Heide laden zum Genießen der Natur ein und begründen damit ganz nebenbei, warum sich wichtige Persönlichkeiten aus Hilchenbach für die Jugendherbergen, die Wälder und den Tierschutz engagieren.

Das kulturelle Leben wird in den letzten Jahrzehnten von den abwechslungsreichen Programmen im Gebrüder-Busch-Theater, der Philharmonie Südwestfalen und des internationalen Musik- und Theaterfestivals KulturPur geprägt.

Geologie des Rothaargebirges

Wilhelm Münker

Hans Hübner und die Schlossberg-Raubritter

Eng mit der Ginsburg verbunden ist die Sage vom einäugigen Räuber oder Raubritter Hans
Hübner, der auf der Burg und im Umland sein Unwesen getrieben haben soll. Seine Feinde soll Hübner dadurch in die Irre geführt haben, dass er sein Pferd mit falsch herum angebrachten Hufeisen beschlagen ließ. Dadurch liefen seine Feinde bei dem Versuch,
ihm zu folgen, in die Irre.
Die 2002 gegründeten „Hilchenbacher Schlossberg-Raubritter“ greifen die Sage spielerisch auf und bereichern das kulturelle Programm rund um die Ginsburg.